„Wenn zwei sich streiten, schlichtet der Dritte“

Einsatz der Streitschlichter in der Heinrich-Mann Grundschule
default alt. text Warum Streitschlichter?
In der Schule treffen täglich Kinder mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, Interessen und Werten aufeinander. Wo diese nicht übereinstimmen, entstehen oft Konflikte. Er ist ein wichtiges Signal, dass etwas nicht stimmt und verändert werden muss. Konflikte bieten die Chance, dass Zusammenleben neu zu gestalten, eigene Grenzen zu spüren und andere Kinder besser kennenzulernen. Sie können dazu beitragen Vertrauen, Respekt und Achtung zu entwickeln. An konstruktiven Konflikten können Kinder lernen und wachsen. Sie sind ein wesentliches Element sozialen Lernens. Aus Untersuchungen geht hervor, wenn man Kinder dabei unterstützt, ihre Angelegenheiten selbstständig zu regeln, dies ihre Autonomie und Selbstkontrolle stärkt. Das Mitspracherecht der Kinder bei der Gestaltung ihrer Aufgaben und Verantwortungen hat einen gewaltpräventiven Charakter. Idealerweise sollten Kinder daher die Möglichkeit bekommen, die Fähigkeiten zu erlernen, die für faires Streiten und zur Mediation notwendig sind.

Streitschlichtung – ein Weg der Mediation
Für die Kinder ist es oft schwierig Verhaltensregeln konstruktiver Konfliktbearbe­itungen einzuhalten. Zu sehr sind sie in ihren Sichtweisen gefangen. Leichter wird es, wenn eine neutrale dritte Person den betroffenen hilft, die Grundregeln des Umgangs miteinander zu beachten. Die Streitschlichter helfen den Streitenden eine gemeinsame Lösung ihrer Probleme zu finden. Wichtig ist, dass die Konfliktparteien „ihre Brücke selbst bauen“. Die neutralen Schlichter sind ihnen dabei behilflich, indem sie eine Struktur zur Konfliktlösung anbieten. Während des Schlichtergesprächs geht es nicht um einseitige Schuldzuweisungen, Verhöre oder darum Schuldgeständnisse zu erzwingen. Es ist wichtiger, dass verletzte Gefühle und Bedürfnisse deutlich werden. Die Streitschlichter achten beim Gespräch darauf, dass die Kinder in Ich-Botschaften sprechen. Beide Streitenden hören, was sie beim Anderen ausgelöst haben. Dabei gelingt es den Streitenden mehr Verständnis für einander aufzubringen und sich in die Perspektive des Anderen zu versetzen. Als Unterstützung nutzen die Streitschlichter das „Erste-Hilfe im Streit“-Hosentaschenbuch. Hier ist noch einmal der Ablauf des Schlichtergesprächs festgehalten:

  1. Erläuterung der Regeln (Ausreden lassen! Nicht Beschimpfen! Zuhören!)
  2. Was ist passiert?
  3. Sage dem anderen worüber du dich geärgert hast.
  4. Sage dem anderen, was du selbst getan hast.
  5. Was möchtet ihr jetzt tun?


default alt. text Durchführung
Seit dem Schuljahr 2013/14 werden 1× wöchentlich gewählte Streitschlichter aus den 3. und 4.Klassen von Frau Schmidt und Frau Burian ausgebildet.Während der Ausbildung lernen die Schüler Fähigkeiten wie aktives Zuhören, formulieren von Ich-Botschaften, Gesprächsführung ,Techniken zum Aufzeigen von Lösungen bzw. Kompromissen. Ziel der Ausbildung ist es, dass die Streitschlichter den Ablauf eines Schlichtergesprächs verinnerlichen und selbstständig anwenden können. Außerdem setzten sich die Kinder mit Schwierigkeiten der Streitschlichtung und deren Grenzen auseinander. Parallel zu Streitschlichte­rausbildung erfolgt in allen Klassen ein Klassentraining zum Thema „Anders streiten lernen“. Neben der Gefühlsbildung, Anwenden von Ich-Botschaften und aktiven Zuhören, lernen die Kinder feste Sprach-und Handlungsmuster, die ihnen die Chance geben, ihre Anteile am Streit selbst zu benennen und eigene Lösungen ohne Verlierer zu finden. Das Klassentraining findet in jeder Klasse pro Halbjahr 2 Stunden statt und wird von den geschulten Mitarbeiterinnen der Heinrich-Mann Grundschule (Frau Burian) und dem Hort (Frau Schmidt) durchgeführt.

Einsatz
Der Einsatz der Streitschlichter erfolgt während der Hofpausen und im Hort. Hierfür haben die Streitschlichter Gruppen gebildet, so dass pro Tag 4 Streitschlichter im Einsatz sind. Zu erkennen sind die Streitschlichter an ihren roten Scherpen. Falls es vorkommt, dass ein Streit nicht während der Hofpausen geklärt werden konnte, besteht die Möglichkeit, dass die Konfliktparteien Dienstags in der Frühstückspause zur Sprechstunde gehen können. Diese findet im Klassenraum der 4a statt. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, mit Hilfe zweier Streitschlichter, ihre Probleme in Ruhe zu lösen.

Montagsgruppe:
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Dienstagsgruppe:
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Mittwochsgruppe:
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Donnerstagsgrup­pe:
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Freitagsgruppe:
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